- Architekt : I.M. Pei, New York
- Tragwerksplanung: Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart
- Bauherr: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung.
- Fertigstellung : 2003
- Einweihung : 2004
- Fotos : Anita Back, Berlin
Von I.M Pei stammen nicht nur die Pläne für die viel beachtete Erweiterung des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Auch das Dach des zentralen Hofes des Arsenals wurde von dem amerikanischen Architekten chinesischer Abstammung entworfen.
Das Zeughaus wurde von Johann Arnold Nering, Martin Grünberg und Andreas Schlüter zwischen 1695 und 1706 entworfen und ist das bedeutendste Gebäude der Hauptstadt im Barockstil. Nachdem es während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde, wurde es zwischen 1949 und 1965 vollständig wieder aufgebaut.
Damit der 41 x 41 m große Innenhof das ganze Jahr über für alle Arten von Veranstaltungen genutzt werden kann, wurde er mit einem neuen Granitboden entworfen und mit einer doppelt gekrümmten Gitterschale aus Glas bedeckt.
Nach der Fertigstellung des Glasdachs stellte sich heraus, dass die Nachhallzeiten zu lang waren und Probleme mit Flatterechos auftraten, da es nicht genügend schallabsorbierende Oberflächen gab.
Ein akustisches Gutachten der Räumlichkeiten ergab, dass Veranstaltungen mit oder ohne musikalische Darbietung auch mit Hilfe von elektroakustischen Mitteln nicht möglich wären.
Ein Netz aus Stahlseilen und Metallstäben mit einer Kantenlänge von nur 27 m wurde am Rand der Glaskuppel befestigt. Zwei Schichten MICROSORBER®-Folie wurden in einem Abstand von 15 cm angebracht.
Weitere Messungen nach der Anbringung von MICROSORBER® Segeln zeigten, dass die Akustik des Saals im erwarteten Ausmaß verbessert werden konnte. Die Nachhallzeit wurde durch die absorbierende Wirkung und damit der Brechungspegel der Folie reduziert, so dass einer Nutzung des Schlüterhofs für Konzerte, Konferenzen und Empfänge nichts mehr im Wege steht.
Durch das filigrane Netz und vor allem durch die Transparenz der MICROSORBER®-Folien blieb die Ästhetik des Daches erhalten.